Die ganze Geschichte: Zum Umgang mit schwierigen Themen

Schwierige Kapitel gehören zur Unternehmensgeschichte

Ob problematische Umweltpraktiken, fragwürdige Finanzgeschäfte oder die Rolle in der NS-Zeit: Je länger die Geschichte eines Unternehmens oder Vereins zurückreicht, desto wahrscheinlicher finden sich Ereignisse, Personen oder Entscheidungen, mit denen man sich heute kaum identifizieren möchte.

History Marketing als Chance

Doch gerade diese Themen verdienen eine sorgfältige Betrachtung. Im History Marketing lassen sie sich gezielt und verantwortungsvoll aufarbeiten. Wer dunkle Punkte der Vergangenheit transparent in den Kontext von Unternehmens- und Zeitgeschichte stellt, zeigt Haltung. Für uns als Agentur ist das Auftrag und Anspruch zugleich: Wir möchten die Geschichte unserer Kund:innen authentisch und verantwortungsbewusst erzählen.

Die Balance in sensiblen Themen

Gerade die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit zeigt, wie anspruchsvoll dieser Balanceakt ist. Einerseits dürfen Täterfiguren, Ideologie und Symbolik nicht unreflektiert eine Bühne erhalten, andererseits müssen historische Verstrickungen sichtbar gemacht werden. Sorgfältig kontextualisiert können dazu auch Bilder mit NS-Symbolik oder Portraits belasteter Personen gehören.
Unternehmen und ihre Beschäftigten waren Teil der gesellschaftlichen Realität ihrer Zeit. Diese umfasst Opfer, Mitläufer:innen, Profiteur:innen und Täter:innen. Eine verantwortungsvolle Darstellung zeigt alle Facetten, ohne zu relativieren, und macht ein Unternehmen menschlich und glaubwürdig.

Regeln für die Aufarbeitung sensibler Quellen

Bei der Darstellung sensibler Themen sollten folgende Punkte beachtet werden:
• Materialien eindeutig zeitgeschichtlich einordnen.
• Namen und Funktionen transparent, aber sachlich erläutern.
• Bilder und Zitate kommentieren und historisch erklären.
• Herkunft von Dokumenten und Fotos nachvollziehbar machen.

Transparenz schafft Vertrauen

Die bewusste Aufarbeitung schwieriger Kapitel ist mehr als eine Pflicht – sie ist eine Chance. Wer schwierige Themen mutig, reflektiert und gut kontextualisiert aufarbeitet, positioniert sich als authentisch, lernfähig und glaubwürdig – und gewinnt dadurch langfristig Vertrauen und Respekt, bei Kund:innen, Mitarbeiter:innen und Partner:innen.